Sonntag, 18. Oktober 2009

Der Countdown läuft – der Puls steigt

So langsam wird es immer aufregender. Wir kommen New York täglich näher – das Training ist abgeschlossen und der Puls steigt von Stunde zu Stunde, vor allem - wo man jetzt mit den letzten Planungen beschäftigt ist. Heute setzen Roland und ich uns noch zusammen, machen uns Listen, was wir in unsere Koffer packen und welche Laufrouten wir in New York einbauen wollen. Alles muss gut durchdacht sein, um so viel wie möglich zu sehen, gleichzeitig möchten wir aber unnötige Wege vermeiden – wir wollen ja nicht schon vor dem Marathonlauf völlig KO sein :-)

Am Freitag war der Stimmungspegel auf 180. Wir bekamen per Post unsere Reiseunterlagen von InterAir. Total zappelig rissen wir den Umschlag auf und mussten erst einmal stöbern, was alles in unsere Wundertüte zu finden war. Man - das war Aufregung pur. Wir fanden darin:

- einen total coolen Umhänger ( Schlüsselband mit Aufschrift New York City Marathon ) – daran ein Kärtchen, mit all unsere Reservierungen. Dieser Umhänger ist gleichzeitig, so etwas wie unsere Eintrittskarte, für all unsere Leistungen, die wir vor Ort beziehen können / werden :-) Voll cool das Teil!

- unsere Eintrittskarten für das Empire State Building sowie - ein Gutscheinheft von 10 % für die Kette macy`s

- unsere Unterlagen zur Abholung unserer Startunterlagen zum Marathon

- natürlich unsere Flugunterlagen / inliegend richtig coole Kofferanhänger – mit der Aufschrift: „ Wir fliegen zum New York City Marathon „! :-)

- eine DIN A5 Broschüre, mit allen wichtigen Informationen, rund um den Marathontag sowie alle anderen Angebote ( z. B. zur Pasta Party, After Run Party, Friendship Run u.s.w.)

















































































Boah - beim auspacken dieser Dinge war die Reise so verdammt nah, dass man am liebsten sofort losgedüst wäre :-) Anschließend bekamen wir noch von Roland`s ( unsere ) Eltern ein Taschengeld ( originell verpackt - siehe Foto oben ), was wir dort auf den Kopf hauen können – hier noch einmal VIELEN DANK an Mutter & Vater!

WIR WOLLEN JETZT EINFACH NUR NOCH LOS !!!

P.S.: Gestern bin ich meinen letzten langen Lauf gelaufen. Dafür habe ich die Bertlicher Laufstrecke gewählt. Zu laufen waren 2 Runden von 14 KM sowie eine Runde von 7 KM. Es war mein schönster 35er Lauf, den ich insgesamt meiner gesamten Marathonvorbereitungen gelaufen bin. Schön locker nach Gefühl - immer eine Pace zwischen 6:30 Minuten und 6:35 Minuten. Die ersten 2 KM sogar in knapp 6:50 Minuten angetrabt. Es war ein richtig guter Tag und ich entschied mich unterwegs, mal zu testen, wieviel Kraft ich nach hinten heraus noch hatte. Die letzten 5 KM zog ich ein wenig das Tempo an, so dass es schneller war, aber ich nicht klotzen musste. Diese 5 KM lief ich dann in 31:13 Minuten :-) Den gesmaten Lauf in einem Pulsbereich von 70 %. Das war verdammt gut für den Kopf :-) Allgemein muss ich sagen, dass die letzte Trainingswoche die schönste war, obwohl ich hier insgesamt 79 KM gelaufen bin. Das war meine stärkste Woche innerhalb der 12 Wochen - für New York!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Das ich das einmal erleben durfte :-)

Ich befinde mich gerade in meiner letzten Vorbereitungswoche für New York. 12 Wochen Training ziehen doch schnell an einem vorbei. Am Samstag steht noch mein 35er auf dem Plan und dann heißt es tapern. „ Ich kann es irgendwie gar nicht glauben, dass wir in 14 Tagen schon Amerika ansteuern! „ Diese 12 Trainingswochen waren so ziemlich die schwersten, die ich jemals für einen Marathon absolviert habe. Nicht wegen der Kilometerleistungen, denn die sehen ähnlich aus, wie ich sie bisher auch hatte. Nein – zum einen, weil ich mehr Tempo in diesem Plan hatte und zum anderen, weil gleichzeitig auf privater Ebene viel auf uns zu kam. Es läuft sich doch ganz anders, wenn man den Kopf frei hat und psychisch nicht so gefordert wird! Zuletzt hat unser Häschen für viel Aufregung in unserem Haus gesorgt, aber ihm geht es zum jetzigen Zeitpunkt wieder richtig gut *freu-freu*. Letzte Woche fiel mir ( wegen der Hasengeschichte ) mein komplettes Training richtig schwer. Ich habe viel zu wenig gegessen, getrunken und geschlafen – somit auch gut abgenommen – und war dadurch ziemlich fertig uns kraftlos. Spontan ließ ich eine Trainingseinheit komplett ausfallen. Ich denke das war die richtige Entscheidung. Diese Woche sieht schon wieder ganz anders aus. Von meinem verloren Gewicht, habe ich wieder etwas drauf und das spüre ich doch als ziemlich positive Wirkung. Gestern hieß es 20 KM davon 15 in 5:40 Min./km. Weil sich teilweise immer noch meine Seite ( Muskel Po & Bein ) meldet – ganz besonders nach meinen 33er am Samstag, entschied ich erst unterwegs, wie ich diese Einheit tatsächlich laufe. Als ich loslief und das Tempo ab KM 3 leicht erhöhte, wusste ich, es wird ein gutes Training :-) Ab KM 4 pendelte ich mich auf eine Pace von 5:40 ein und konnte es richtig gut halten. Als ich nur noch 3 KM in dieser Pace vor mir hatte, treffe ich auf Roland. Ich rufe ihm noch hinterher, er könne ja mal auf mich warten, doch er meinte - ich sei zu schnell für ihn. Konnte das erst gar nicht glauben, doch schnell wurde ich vom Gegenteil überzeugt. Ich ließ ihn tatsächlich locker hinter mir :-) Kaum zu glauben, dass ich das in meinem Läuferleben mal erfahren durfte :-) Als ich zu Hause ankam, sagte ich zu Roland, dass es heute WK-Tag gewesen sein müsste. Ich lief diese 20 KM mit einer Pace 5:53 Min./km und es war angenehm anstrengend. So einen lockeren Trainingstag hatte ich schon lange nicht mehr *grins*.

Das Training wird ab nächste Woche richtig nach unten geschraubt, damit es gut ausgeruht nach New York geht. Diese Tage werden garantiert richtig schwer, aber ich freue mich wahnsinnig darauf. In den nächsten Tagen bis zum Abflug, müssen wir noch einiges planen – damit nichts vergessen wird. Je näher wir dem Abflug kommen – desto größer wird der Pegel der Nervosität und umso schneller ist dann auch etwas vergessen. Wenn man sich so direkt mit dieser Reise auseinandersetzt, steigt der Puls und man fährt Karussell im Magen :-) Es wird Zeit, dass nun auch die Reiseunterlagen von InterAir kommen, damit wir uns mit allem - was dort drin steht, vertraut machen können.

Freitag, 9. Oktober 2009

Unser Häschen auf dem Weg der Genesung

Gestern um Punkt halb 6 standen Roland und ich im Wartezimmer der Tierärztin. Wie gewohnt, war hier die Hölle los. Das Wartezimmer war voll und alle guckten völlig genervt, weil sie schon Stunden warteten. Bei der Anmeldung fragte ich sofort, ob es dem süßen schon besser geht und ob er geröntgt wurde. Die Antwort war ziemlich knapp und nichtssagend. In völliger Panik saßen wir nun dort und mussten knapp über 1 1/2 Stunden warten, bis wir dran waren. Psychoterror pur !!! Die Ärztin erklärte uns dann das Röntgenbild und nahm uns unsere Sorge, dass wegen dem verschluckten Teil von der Spritz nichts zu sehen sei. Ein Stein viel uns vom Herzen. Dass er nun nicht kötteln konnte, lag scheinbar nur allein an dieser Babykost. Ein Hase muss für die Verdauung Rohfasern haben, sonst funktioniert der ganze Magen- Darmtrakt nicht. Er sollte laut Aussage der Ärztin den Tag über mit Rohfasern zwangsernährt worden sein. Die Ärztin wollte uns noch zeigen wie das geht, doch Puschel spuckte es ihr wieder entgegen ! Der süße war so glücklich, dass wir wieder bei ihm waren, dass er sich sofort in meinem Arm zusammengekugelt hat und voll Schutz bei mir gesucht hat. Zum Abschied wurde er noch einmal mit drei Spritzen versorgt und mir wurde noch eine Tinktur mitgegeben, womit ich 2 x täglich die Wunde in der Wange einpinseln muss. Zu Hause angekommen erleben wir Puschel völlig anders. Keine Ahnung was für Erfahrungen er beim Arzt gemacht hat, er war auf jedem Fall völlig ausgewechselt. Er rannte wie von einer Hummel gestochen durch seine Ecke - freute sich wie ein König wieder zu Hause zu sein - frass wie ein Verrückter und hang ständig in seinem Wassernapf. Richtig gelesen: " Er nahm Futter und Flüssigkeit ganz alleine zu sich "! Er stopfte so viel in sich hinein, dass ich schon Angst bekam, dass es ihm gleich schlechter geht, weil er so frass :-) Zuerst glaubten wir, dass er durch einer der Spritzen schmerzfrei war und es eine Ausnahme war, doch es blieb so :-) Später kamen dann sogar die ersten kleinen mini - Hasenköttelchen :-) Mit Vorsicht genossen wir diesen Anblick - wie gut er drauf war. Der Zustand war selbst noch so gut, als wir zu Bett gingen und ich beschloss, ihm in der Nacht nicht zwangszuernähren. Klar man ging nach ihm gucken, wenn man wach wurde, aber er war weiterhin gut drauf, futterte und süppelte :-) Jetzt sind schon weit über 24 Stunden vergangen und wir haben fast unser alten Puschel wieder :-) Er hockt wieder auf der Couch zwischen uns, muss gestreichelt werden - was das Zeug hält und nimmt weiterhin Nahrung und Flüssigkeit von allein zu sich. Scheinbar bekam er den Tag über bei der Tierärztin eine Schocktherapie. Wir können uns das nicht erklären, aber ist auch egal - wichtig ist, dass ich mein Häschen wieder habe :-) An manchen Dingen ( z.B. Möhrchen ) sieht man an seinem Kauen, dass es ihm schmerzt, aber er frisst es trotzdem! Ich bin so glücklich - ich habe mein Häschen wieder :-)))))))))

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Mal nix mit Laufen

Hier sieht es im Moment eher ziemlich bescheiden aus. Mein Häschen ( auch schon hier erwähnt – als Plem-Plem-Hase oder so ähnlich ) ist seit letzte Woche krank :-( Man soll es nicht meinen, wie so ein Häschen in die Familie einwächst! Er gehört so zu uns, wie ein kleines Kind. Geht es ihm nicht gut, geht es allen nicht gut. Aber mal von vorne: Letzte Woche Dienstag hatte der süße Magenprobleme, welches wir natürlich sofort bemerkten. Er war ziemlich lustlos – hat nicht gefuttert – nichts getrunken und eben so typische krampfartige Bewegungen gemacht. Wir kennen das - er hat das ab und zu mal und wir haben für diesen Fall dementsprechende Nahrung ( speziell vom Tierarzt ) zu Hause. Dieses Zeug wirkt bei ihm wirklich Wunder – wobei ein großer Nachteil ist, dass er das nicht mag und er damit gefüttert werden muss. Diesen einzigartigen Hasen allerdings mit einer Spritze füttern, ist nicht so einfach, wie man denkt. Er weiß ja genau, was er will und was nicht. Genau deswegen ist er ja so einzigartig oder wie andere sagen ( plem-plem ) :-) Mit viel Kampf und Krampf habe ich diesen kleinen Kullerauge aber versorgen können und rucki-zucki war alles wieder gut :-) Glaubten wir ! Als wir am Sonntagmorgen zu ihm gingen ( wie jeden Tag ) war sofort klar, es geht ihm richtig schlecht. Er sah so aus, als sei jeden Moment Ende! Kurzentschlossen suchte Roland einen Tierarzt im Internet und es ging spontan nach Essen. Diagnose: Zahnendzündung und einen Blähbauch ! Zahnprobleme sind bei ihm von Geburt an. Regelmäßig wird er in Narkose gelegt um dort behandelt zu werden, doch eigentlich ist solch eine Behandlung noch nicht lange her! Aber gut – wenn`s die Zähne sind. Er wird mit Antibiotikum, mit einem Magenpräparat und Kreislaufzeug behandelt und wir können wieder gehen. Magenzeug und Kreislaufzeug darum, weil er wegen Schmerzen wieder das essen und trinken eigestellt hat. Ist das Ess.- bzw. Trinkverhalten bei so einem Häschen gestört, bricht irgendwie alles bei so einem kleinen Zwerg zusammen. Am Sonntagabend biss er beim füttern vor Wut das vordere Teil der Spritze ab und verschluckte es noch. Na prima, als sei das ganze noch nicht schlimm genug. Das wir vier Tage später immer noch um ihn kämpfen werden, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der Allgemeinzustand war ziemlich bescheiden und besserte sich mit den Medikamenten nicht wirklich. Roland und ich trauen uns nicht ins Bett und beide kriegen wir die ganze Nacht kein Auge zu. Die ganze Nacht halten wir über ihn Wache und versuchen immer wieder Nahrung oder Flüssigkeit in ihm rein zu bekommen. Gegen frühen Morgen ist er wie von einem Blitz getroffen munter und geht auf Futtersuche! Wir verstehen irgendwie gar nichts mehr, freuen uns trotzdem. Leider hielt die Freude nicht lange an. Er wollte essen – doch es ging nicht. Er musste zu große Schmerzen haben. Am Montag bei der Nachuntersuchung wurde uns gesagt, die Entzündung ginge zurück – der Magen sei immer noch voller Gase und aufgebläht. Nochmals bekam er Zeug gespritzt und wir wurden wieder nach Hause geschickt. Komisch, warum kann er nicht essen und nicht trinken? Der Kampf mit dem füttern ging also weiter. Alle zwei bis drei Stunden ( den ganzen Tag und die ganze Nacht ) müssen wir da durch. Der Hase will das nicht, ich muss es aber und er tut mir richtig leid. Der Allgemeinzustand schwankt zwischen topfit und sterbenskrank. Wir sind völlig ratlos und kämpfen hier um jeden Happen, damit er nicht verhungert oder verdurstet. Am Dienstag gingen wir zur Nachuntersuchung zu der gewohnten Tierärztin. Erst sie stellte fest, dass der süße ein riesiges Loch in der Wange hat. Das er Schmerzen ohne Ende haben muss und man über eine normale Ernährung nicht nachdenken brauchte, war klar. Jetzt hieß es Babynahrung kaufen. Seit Dienstag wird er nun Tag und Nacht damit gefüttert und der Zustand scheint irgendwie immer noch nicht wirklich gefestigt. Zum Glück mag er zumindest die Babynahrung, dachte ich, doch seit gestern kommt plötzlich unten nichts mehr raus. Ist es die Nahrung oder vielleicht das Stück von der Spritze? Bisher äußerte sich da keiner der beiden Ärzte zu! Boah was ein sch…! Roland und ich sind schon völlig ratlos. Seit heute morgen ist er nun erst einmal auf Station bei der Ärztin. Nun wird er dort bis heute Abend aufgepäppelt und geröntgt. Ich fühle mich völlig mies, weil ich ihm so gerne helfen möchte und es nicht wirklich großen Erfolg zeigt. Der kleine süße stellt hier so alles auf den Kopf, dass ich selber zu wenig esse – zu wenig trinke und vor allem zu wenig schlafe. Mein Training fällt mir irgendwie nur noch schwer und auf meine heutige Laufeinheit habe ich gar keine Lust. Meine Gedanken hängen nur an ihm und ich habe richtig Angst um ihn !!! Ich hoffe so sehr, dass er wie durch ein Wunder gesund wird – wieder alleine essen und trinken kann und er wie gewohnt Abends über mich springt und mich zwickt, weil ich mich mit ihm beschäftigen soll. Er ist normalerweise so anhänglich wie ein kleines Kind, doch durch diese ständigen Kämpfe mit ihm ( Zwecks Nahrungsaufnahme ) rennt er schon weg, wenn ich ihm zu nahe komme :-( Ich will mein Häschen so wieder – wie ich ihn kenne !