Freitag, 29. Januar 2010

Endlich wieder auf die Piste

Was macht Frau, wenn sie mittags um 12:00 Uhr grünes Licht vom Arzt bekommt, dass alle Blut und Urinwerte wieder in Ordnung sind und sie wieder auf die Piste darf? Nervös durch die Wohnung laufen und mit den Füßen schaben, denn ab 12:00 Uhr wollte die Möbelspedition kommen, weil wir unser neues Schlafzimmer geliefert bekommen sollten. Komisch da freue ich mich wochenlang auf unsere neuen Möbel – neue Möbel sind doch etwas wundervolles und plötzlich sind die mir total egal :-) Viel lieber wäre ich direkt in meine Laufausrüstung gesprungen und losgerannt :-) Nun hatte ich ein Problem und suchte nach Lösungen. Ich wollte doch nun auch los!

Ich bekam sponan tolle Vorschläge ( nenne hier mal keinen Namen - ha-ha ), wie ich nun mein Problem lösen sollte

1)Zettel an die Tür heften, mit dem Hinweis, dass ich endlich wieder laufen darf und gerade keine Lust habe auf neue Möbel habe

2)Zettel an die Tür, dass ich endlich wieder laufen darf, sie mögen bitte warten – bin in einer Stunde wieder da

3)Die guten Leute können mir die Stunde laufen ruhig gönnen und die Zeit nutzen, indem sie Möbel so lange auf der Terrasse vormontieren

4)Selbst machte ich meinem Schatz den Vorschlag, er soll Feierabend machen und selber hier Wache schieben, bis die Möbel da sind und stehen

Alle Alternativen waren aber eher nicht gut – wenn auch witzig *lach*. Mal abgesehen davon, dass die Spedition sich sicher nicht gefreut hätte, mein Schatz fand die Idee auch nicht gut :-)

Also musste ich mich gedulden und plante dann etwas später los zu düsen.
Leider kamen die guten Leute so spät, dass sie sich erst um kurz vor 19:00 Uhr verabschiedeten. Man ich dachte schon, die wollen direkt in unserem neuen Bett bleiben. Ein paar Mal machte ich eine Stip-Visite, wie weit die beiden sind, aber umso später es wurde, umso weniger Hoffnungen hatte ich, dass ich noch los kann.
Bis die Möbel dann standen, war mir bereits schlecht vor Hunger, da wir immer erst abends warm essen. Auch im Schlafzimmer stand noch einiges an Arbeit an und somit cancelte ich einen weiteren Tag meinen Wiedereinstieg.

Als ich mich damit abfand noch einen weiteren Tag nicht auf die Piste zu können, freute ich mich auch plötzlich wieder über unser neues Schlafzimmer :-) Man ist das schön *freu*

Somit ging es heute Mittag los. Nervös pelle ich mich in meine Laufklamotten. Meine Vorfreude ist groß nach 18 Tagen Entzug, aber ein wenig Angst hängt mir auch im Nacken, obwohl alle Werte in Ordnung waren. Draußen ist es nass, völlig matschig und teilweise ganz schön rutschig. Die Temperatur lag bei 1,7 Grad und begleitet wurde ich vom Schneeregen. Jeder der nicht so viele Tage pausiert hat, regt sich voll auf, wie ätzend das Wetter zum Laufen ist, doch mir was das heute völlig egal. Ich freute mich, endlich wieder unterwegs sein zu dürfen. Auch meine Angst legte sich schnell. Ich genoss jeden Meter, auch wenn es eigentlich eher eine Matschschlacht war, als ein toller Lauf. Insgesamt lief ich lockere 10 KM in einer Pace von 6:42 Min./km. Und was soll ich nun sagen? „ Es fühlte sich richtig gut an!"

Ich fühlte mich gut erholt und es war komischerweise nicht schwieriger, als vor meiner Pause :-)

Zu Hause ging es direkt unter die heiße Dusche. Nach der Dusche direkt 2 Orangen hinterher und ein Schälchen Früchte-Müsli. Das sollte reichen, als Vitaminbombe, nach so einem Lauf :-)

Jetzt kann ich wieder nach vorne blicken!

Mittwoch, 27. Januar 2010

Hoffentlich habe ich Glück

Zuerst einmal die beste Nachricht: „ Mir geht es wieder gut „

Mit jedem Tag ging es nur mühsam nach vorn und dieses Rumlungern schlug mir richtig auf`s Gemüt.

Am Freitag war ich dann zum ersten Mal wieder arbeiten, obwohl ich auch noch gepflegt pausieren durfte. Ich wollte aber nicht mehr. Ich wollte wieder einen Alltag. Ich wusste und merkte, dass ich noch nicht 100%tig die alte war, aber ich musste einfach raus. Ich ließ es langsam angehen und benötigte eine ganze Stunde mehr für die Arbeit, als ich es sonst schaffe, aber das war mir egal und meinem Chef sowieso. Der war auch einfach nur froh, dass ich wieder da bin :-)

Es war als ob ich das gebraucht habe. Ab Samstag ging es mir plötzlich deutlich besser. Ich war total glücklich, dass mich mein Arbeitstag nicht wieder zurück geworfen hat und es mir endlich spürbar besser ging. Ab hier ging es so krass aufwärts, wie ich auch Schach Matt geschlagen wurde *freu*

Bis einschließlich Montag hatte ich mein Antibiotikum zu schlucken. Auch das ist jetzt endlich vorbei. Dieses fiese Zeug trägt ja noch zusätzlich dazu bei, dass man ziemlich kraftlos und down ist.

Jetzt wo es mir wieder gut geht – will ich natürlich auch am liebsten direkt los. Doch so sehr es auch in den Füßen juckt, so viel Angst habe ich auch. Das war einfach zu krass. Diese Schmerzen haben mich so geprägt, dass ich noch nie so viel Angst, vor einem Wiedereinstieg hatte. Ich denke immer: „ Oh Gott, wenn das zurück kommt“!

Nach Absprache mit meinem Doc, ging es heute zur Blutabnahme und auch mein Urin wird nun noch einmal auf Entzündungswerte geprüft. Mein Doc sprach meinen Satz zu Ende, als ich sagte: „ Und wenn die Werte in Ordnung sind ------( der Doc spricht weiter ) – dann können sie wieder auf die Piste *lach*

Also drücken wir nun mal die Daumen, dass die Werte jetzt alle in Ordnung sind und ich endlich wieder los darf :-)

Übrigens bin ich mittlerweile kein Depri mehr. Ganz im Gegenteil. Ich glaube sogar, dass es gut war, diesen Dämpfer bekommen zu haben. Somit war ich wenigstens so lange geduldig und vorsichtig, obwohl mich das ziemlich genervt hat, den ganzen Tag nur abhängen und warten, bis man wieder schlafen gehen kann. Die Tage gehen so ja nie vorbei.

Jetzt aber liegt diese Sache hinter ( hoffe ich ) und ich kann nach vorne blicken. In 12 Tage beginnt normalerweise mein Marathon-Trainingsplan. Darauf konzentriere ich mich dann jetzt :-)

Donnerstag, 21. Januar 2010

Bin gerade ein Depri

Am Montag, den 11.01. ging es ab in den OP. Ein kleiner – eigentlich harmloser Eingriff stand mir bevor. Dieser Eingriff stand in Dezember schon fest, doch es konnte bis nach den Feiertage warten. Wer lässt sich auch schon freiwillig vor Weihnachten operieren, wenn man die Wahl hat. Da es nichts großes sein sollte, glaubte ich, ich habe Zeit – ich kann es direkt Anfang Januar machen lassen und dann getrost Anfang Februar in meinen Marathonplan einsteigen. Das war leider falsch gedacht! Lass die OP noch so klein sein – so ganz harmlos ist ein Eingriff in den Körper nie. Leider hat jeder Eingriff auch Risiken. Da wir eh meist vom Pech verfolgt werden, kam es auch hier, wie man es bei uns kennt. Ein äußerst seltenes Risiko und ich schreie hier. Werde durch einen eigentlich kleinen Eingriff mal eben „ Schach – Matt „ geschlagen. Mit hohem Fieber, Entzündungen, einer Medikamenten-Allergie und einer dicken Rotznase, bekomme ich ein zweites ( neues ) Antibiotikum und Bettruhe. Zuerst störte mich das nicht, denn ich hatte höllische Schmerzen und fühlte mich auch so ziemlich bescheiden. Also blieb ich gerne liegen, verschlang ein Buch nach dem nächsten. Natürlich alles Laufbücher *grins*. Sa langsam geht es aufwärts. Meine Temperatur eiert nur noch so knapp über 37, meine Schmerzen sind im Vergleich zur letzten Woche – kaum erwähnenswert und meine Füße fangen langsam an zu zappeln. Bereits vor dem Eingriff schwor ich mir aber, erst loszurennen, wenn ich grünes Licht vom Doc erhalte. Nachdem es sich so gekommen ist, musste ich erst Recht auf das grüne Licht vom Doc warten. Tief hinten im Kopf hoffte ich, dass ich am Wochenende so langsam wieder lostraben könnte. Doch das war nur Wunschdenken. Heute ging es zur Kontrolle zum Doc. Garantierte Laufpause ist vorerst bis einschließlich Montag. Wenn ich Pech habe, sogar noch den ganzen Januar. Das war natürlich ein Schlag für mich. Klar Gesundheit geht vor und ich riskiere nichts, aber am 08.02 wollte ich eigentlich mit einer relativ guten Grundlage in meinem Trainingsplan für den Düsseldorf Marathon einsteigen. Jetzt bin ich voll der Depri :-(