Wie ich zum Laufen kam!
Als Roland im Jahre 2004 von dem Lauf-Fieber infiziert wurde und sich seine ersten richtigen Laufschuhe kaufte, überredete er mich, mir auch welche zu kaufen. Ich weiß noch als wäre es gestern, wie dusselig wir nach seinem Schuhkauf durch Essen schlenderten und er auf mich einredete. Irgendwie wollte ich und irgendwie dachte ich nicht wirklich, dass ich es überhaupt ein paar Monate durchhalte. Dafür dann so viel Geld in Schuhe investieren ? Aber so weit so gut! Kurz vor Ladenschluss stürmten wir dann doch noch mal ins Sportgeschäft und ich legte mir meine 1. richtigen Laufschuhe zu. Abgesehen von einem Kindertraum, zum Ballett zu gehen, welches ich leider nie durfte, bin ich eigentlich mein ganzes Leben absolut unsportlich gewesen. Die kleinste sportliche Betätigung und ich bekam schon schlecht Luft. Beim ersten Laufversuch war es wie erwartet, ich lief vielleicht hundert Meter und musste meine 1. Gehpause machen, weil ich dachte ich ersticke. Doch Übung macht den Meister. Irgendwann wurden es dann zweihundert Meter und dann immer mehr. Nach und nach bekam man immer mehr Spaß und nicht lange darauf stieg die Sucht. Stolz wie Oskar war ich dann, als ich das erste mal 5 KM am Stück laufen konnte und zur Belohnung einen tollen Erdbeerbecher bekam. Wer hätte das jemals gedacht ? „ Ich auf jedem Fall nicht !“
Nachdem man diese Hürde schaffte, war mein nächstes Ziel, einen Wettkampf zu laufen, obwohl ich immer sagte: „Ich laufe nie einen Wettkampf!“ Erst Recht keinen Halbmarathon oder einen Marathon“. Solche KM-Leistungen waren unvorstellbar für mich. 5 KM waren schon so viel, dann soll man 21,095 oder 42,195 schaffen ? Ne um Gottes Willen – ohne mich ! Meine Meinung änderte sich dann aber doch sehr schnell. Am 28.08.04 war es dann soweit. Ich lief super spontan meinen ersten 5 Kilometer Wettkampf. Danach ging es auch schon nicht mehr ohne. Es folgten weitere und natürlich nicht nur über die 5 KM Distanz. Nein es steigerte sich und ich stand schneller als ich selbst einmal glaubte auch dann im Startfeld und strebte die 10 KM an
Wenn ich auch total stolz über das ganze war, so war es nicht immer leicht. Ob private Hürden oder Verletzungen, oft kam mir irgendetwas dazwischen. Erst unterbrach ein Bruch mein Training, danach kamen verschiedene Verletzungen im Kniebereich sowie des öfteren Probleme im Schienbeinbereich. Aber ich ließ mich nicht unterkriegen, dafür bin ich zu süchtig. Meine Laufleistungen steigerten sich trotzdem, obwohl ich mich häufig mit Verletzungen rumquälen durfte und mein nächstes großes Ziel war in meinem Kopf verankert.
In Dezember 2005 stand ich das erste Mal an der Startlinie, mit dem Ziel, meinen 1. Halbmarathon zu laufen. Roland gab mir zusätzlich Kraft, denn er lief diesen Lauf mit mir mit. Nie hätte ich geglaubt, es jemals in meinem Leben zu schaffen. Und schon gar nicht, mit solch einem tollen Ergebnis.
Als ich Sonntag den 07.10.2006 meinen 5. Halbmarathon in Köln startete, kam spontan die nächste Hürde: „ Ich wollte auch Marathon Laufen!“. Ich war mir sicher, mich auf mein großes Vorhaben zu konzentrieren, denn nun sollte ein großes Ziel für die Zukunft in Erfüllung gehen. Ich brauchte auch nicht lange nachzudenken, über die Frage „ WO?“ ! Ganz klar sollte es Hamburg sein, denn durch den Hamburg Marathon, sind wir eigentlich zu dieser tollen Sportart gekommen. Ziel war, unter 5 Stunden zu laufen!
So groß meine Angst vor einem Marathon einmal war, so groß war dann auch die Vorfreude, als meine Anmeldung durch eine Teilnahme vom Veranstalter bestätigt wurde. Mit der Startnummer F6077 stand ich nach einer Vorbereitung ab November 2006 dann Ende April 2007 in Hamburg an der Startlinie. Gemeinsam mit meinem Schatz liefen wir meinen ersten Marathon. Die Zielzeit betrug 4:37:12 Std. Das ganze in der Stadt, wo unsere Laufkarriere begann :-)))
Mein Abschlusswort:
Der Marathon war für mich eine durchweg positive Erfahrung und ich habe Blut geleckt. Meine nächste Anmeldung stand schnell fest :-))) Den 2. Marathon bin ich dann in Oktober 2007 in Frankfurt gelaufen. Mein Ziel war die sub 4:30. Mit einer gelungenen 4:24:21 konnte ich mich über mein Ergebnis freuen. Heute liegen schon 4 Marathonläufe hinter mir und ich bin mir sicher, es werden weitere folgen.
In diesem Jahr wartet ein ganz besonderes Highlight auf Roland und mich. Wir fliegen nach New York. Diese Reise und dieser Marathon bereitet schon heute unglaublich Vorfreude. Es wird immer davon gesprochen, dass man als Läufer einmal New York gelaufen sein soll. Ich bin heute schon gespannt, ob sich das bestätigt !
Meine Laufziele waren: „ mit spätestens 40 Jahren – den Marathon unter 4 Stunden zu laufen“! Das werde ich im nächsten Jahr auch anpeilen